Jour fixe: Pandemieperspektiven

Krise als Chance oder volle Rolle rückwarts?
An dieses Jahr werden wir uns noch lange erinnern. Die Covid-19-Pandemie bedeutet für alle einen bisher unbekannten Einschnitt im Zusammenleben. Menschen, die mit einer Behinderung leben, sind seit dem Ausbruch von Corona noch stärker in ihrem Alltag betroffen. Eine Infektion kann für sie ein ungleich höheres Gesundheitsrisiko bedeuten. Schutzmaßnahmen wie Abstand und soziales Distanzieren werden unmöglich, wenn man täglich auf Pflege und Assistenzleistungen von wechselnden Personen angewiesen ist, um den Tag zu organisieren. Masken erschweren die Kommunikation oder machen sie unmöglich, bei der Vermittlung wichtiger Informationen mangelt es oft an der Barrierefreiheit.
Und wie fühlt es sich generell an, wenn „neue Normalität“ bedeutet, notgedrungen wieder weiter außen vor als mittendrin in der Gesellschaft zu sein?
Aber steht für Menschen mit Behinderung nach Lockdown und Lockerungen nur ein großes Teilhabeminus oder gibt es am Fuße einer möglichen zweiten Welle auch Tendenzen, die Hoffnung machen, dass diese ungekannte Krise etwas Positives bewirken könnte? Mehr Solidarität und ein größeres Bewusstsein dafür, was es bedeutet mit einer Behinderung zu leben? Andere Chancen, weil andere Angebote entstehen und Unternehmen entdecken, auch ohne Präsenzkultur lässt es sich produktiv arbeiten? Mit Podium und Publikum ziehen wir Bilanz eines besonderen Jahres und fragen nach den persönlichen Erfahrungen, Defiziten und Lichtblicken im Alltag mit der Pandemie. Diskutieren Sie mit, bei unserer Gesprächsrunde zum Thema des neuen WIR-Magazins der Fürst Donnersmarck-Stiftung.
Unsere Gäste:
Uwe Nicksch, Referentin JOBinklusive / Sozialhelden
Jessica Schröder, Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben Deutschland (ISL) e.V. (angefragt)
Dr. Maja Wiest, Teilhabeforschung, Fürst Donnersmarck-Stiftung
Moderation: Sean Bussenius,Villa Donnersmarck
Mittwoch, 11. November 2020
Ab 18.00 Uhr